Categories:

Niederwiesa

das Original erschienen FreiePresse Flöha 11.02.2025

Von Eva-Maria Hommel

Nahe der Gartensparte soll eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage entstehen, ein

Teil der angedachten Fläche gehört der Gemeinde. Nach kurzer Diskussion traf

der Gemeinderat eine Entscheidung.

Der Name ist Programm: Das Münchner Unternehmen, das in

Niederwiesa eine Freiflächen-Fotovoltaikanlagen bauen möchte, heißt

Sonnenfarmen GmbH. Auf der Fläche soll Sonnenenergie geerntet werden. Sie

befindet sich südlich der Kleingartensparte „Gartenfreunde“ und reicht bis zur

Bahnlinie Chemnitz-Dresden. Teilflächen mehrerer Flurstücke würden gebraucht,

eins gehört der Gemeinde. Deshalb hatte der Gemeinderat das Thema vorigen

Dienstag auf dem Tisch. Das weitere Verfahren liegt beim Landratsamt.

Bauamtsleiter Lars Schuster erklärte, das Unternehmen habe sich bereits mit

einem der anderen Grundstückseigentümer geeinigt. Auf dem gemeindeeigenen

Flurstück liegt die Gartensparte – diese ist von den Plänen nicht betroffen. Der

andere Teil ist an einen Landwirt verpachtet. Jetzt sollte der Gemeinderat

abstimmen, ob dieser stattdessen dem Solar-Investor zur Verfügung gestellt

werden soll.

Etwa 20.000 Euro Einnahmen pro Jahr wären möglich

Die Verwaltung wies darauf hin, dass laut Erneuerbare-Energien-Gesetz bis 2030

in Deutschland 80 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen

stammen müssen, um zum Erreichen der Klimaziele beizutragen. Bauamtsleiter

Lars Schuster sagte, der Gemeinde würde zwar die Pacht des Landwirts entgehen,

dafür könne sie aber mit einer Einspeisevergütung von rund 14.000 Euro pro Jahr

rechnen, plus Pacht, insgesamt wären es wohl 20.000 Euro pro Jahr. Später würde

Gewerbesteuer dazukommen.

Andererseits würde durch die Investition eine Anbaufläche verloren gehen.

Bürgermeister Raik Schubert (BI Niederwiesa) sagte aber, da der Eigentümer eines

benachbarten Grundstücks schon zugestimmt habe, wäre das gemeindeeigene

Grundstück für die Maschinen ohnehin nicht mehr erreichbar.

Im Gemeindehaushalt gibt es ein Minus

Dem Argument schloss sich Frank Buschbeck von der Bürger- und

Interessengemeinschaft Braunsdorf-Lichtenwalde-Niederwiesa an: „Ich bin zwar

dagegen, landwirtschaftliche Nutzflächen der Landwirtschaft zu entziehen.“ Aber

das fragliche Grundstück sei ohnehin gefangen. Er erwähnte auch die möglichen

Einnahmen: „Wir haben in der Haushaltsdebatte gesehen, dass wir sie nötig

haben“, sagte er mit Blick auf den Fehlbetrag von rund 927.000 Euro.

Der Gemeinderat entschied schließlich, die Fläche für das PV-Projekt

bereitzustellen. Die einzige Gegenstimme kam von Hans-Jürgen Schubert (AfD).

(eva)

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG

das Original erschienen FreiePresse Flöha 11.02.2025

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert